BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


 

Informationen zu Korkeichen, Kork und Kraniche

 

 

Korkeiche, Quercus suber

Vorkommen: Portugal, Spanien, Süditalien, Südfrankreich, Nordafrika,

Eigenschaft: kälteempfindlich, wächst in milden Küstengegenden um das Mittelmeer, 

Alter: 300 Jahre  (bei regelmäßiger Korkernte: 200 Jahre),

Höhe: 10-30 m,

Die Korkschicht schützt den Baum vor Austrocknung und Hitze,

Korkzuwachs: 4 mm/Jahr.

Kork

Kork ist wärme-, schalllisolierend, elastisch, dekorativ, pflegeleicht,

Kork hat eine geringe spez. Dichte (Korkzellen enthalten bis zu 90% Luft),

Kork ist wasserundurchlässig, beständig gegen Süß- und Salzwasser, organische Säuren, verdünnte anorganische Säuren.

Nutzung von Kork

Kork wird verwendet für:

Flaschenverschlüsse,

Schwimmbojen,

Sohlen, Sandalen,

Wand- und Bodenbeläge,

Wärme-, Schalldämmung,

für Leichtlehmsteine, Linoleum.

 

 

Korkernte und Verarbeitung

Mit 25 Jahren hat der Baum einen Stammdurchmesser von mind. 60 cm und der Kork kann zum ersten Mal geerntet werden..

Der erste Kork ist minderwertig.

Alle 9 Jahre kann die Korkeiche erneut geschält werden, insgesamt 15 bis 20 mal.

Erntezeit ist von Anfang Juni bis Ende August.

Kork wird in Handarbeit geerntet.

Die geschälte Korkschicht ist 3-5 cm dick. 

 Nach der Ernte wird der Kork 6 Monate getrocknet, 

zur Weiterverarbeitung gekocht,

im Dunkeln getrocknet, 

gesägt, gestanzt,

zu Granulat zerkleinert

oder auf 200 °C erhitzt und expandiert und dann zu Blöcken gepresst.

Korkeichenhaine

Korkeichenhain, Foto Stiftung Euronatur

Die Korkeichenhaine sind Lebensraum für viele Tierarten und brauchen Bestandsschutz.

Die Dehasas der Extremadura sind die Überwinterungsplätze der Kraniche und Lebensraum vieler bedrohter Tierarten, wie Kaiseradler, Schwarzstorch, Weißstorch, Bienenfresser oder Gleitaar. Auch die letzten Pardelluchse jagen hier nach Kaninchen.

Die BUNDSpechte erhielten bis 2010 von der Aachener Projektwerkstatt für die gesammelten Korken eine kleine Vergütung, die sie komplett an die Stiftung Euronatur spenden. Diese setzt sich für den Schutz der Korkeichenhaine in der Extremadura in Spanien ein, und damit auch für die Überwinterungsplätze der Kraniche und den Lebensraum vieler bedrohter Tierarten. 

Seit 2014 sponsort das Dycker Weinhaus mit 50 €/Jahr die Korksammlung.

mehr zur Stiftung Euronatur...

 

 

Kranichfotos von Stiftung Euronatur

Recycling

Die BUNDSpechte besichtigen im Herbst 2004 die Aachener Projektwerkstatt

Kork ist auch nach dem ersten Gebrauch, z.B. als Flaschenkorken, ein wertvoller Rohstoff für die Weiterverarbeitung. Korkgranulat kann zu Boden- und Wandbelägen, zu Wärme- und Schallisolierung weiterverarbeitet werden.

Das Recycling schont die Korkeichen bei großer Rohstoff-Nachfrage, denn zu häufiges Schälen schadet den Bäumen. 

Recycling stellt eine Wertschätzung des Rohstoffes dar.

In Jüchen haben die BUNDSpechte ein Sammelsystem aufgebaut, das Korken dem Recycling zuführt. In Aachen werden die Korken in der gemeinnützigen Projektwerkstatt zunächst gesichtet und Fremdstoffe aussortiert, - auch Kunststoffkorken, die auf den ersten Blick wie echte Korken aussehen. Dann werden die Korken geschreddert, und das Korkgranulat zu ökologischem Wärmedämm-Material verarbeitet.

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Quelle: http://archiv.bund-kreis-neuss.de/ortsgruppen/juechen/kork/korkeichen_kork_kraniche/