Mit dem dritten und letzten Ausstellungsteil werden Heimtiere behandelt, die schon seit Jahrtausenden vom Menschen als Haustiere gehalten werden, nämlich Hunde, Katzen und Vögel.
Obwohl Mensch und Tier schon so lange zusammenleben, kommt es immer noch zu zahlreiche „Missverständnissen“. Erst in neuer Zeit füllen z.B. Hundeschulen und Fachliteratur diese Lücken. Menschen, die nicht informiert sind, verstehen das Verhalten von Hunden oder Katzen oft falsch, verhalten sich selbst falsch und es kommt zu Konflikten, manchmal zu Unfällen.
Hier setzt die Ausstellung der BUNDSpechte an. Mit Poster wollen die Jugendlichen auf die „Sprache“ und die „Sichtweise“ dieser Tiergruppe aufmerksam machen. Darüberhinaus haben sie einen „Guckkasten“ gebaut, in dem jeder Besucher sich die Sichtweise des Tieres vorstellen soll. Was nützt einem Vogel im Käfig der Ausblick in die freie Natur? Ein Hund erlebt die Umgebung über Gerüche, nicht über das Aussehen. Die Katze legt Wert auf ein „gemütliches“ Heim und braucht Freiheiten. Ihre Welt besteht aus Geräuschen und Bewegungen.
Artgerechte Haltung liegt den BUNDSpechten am Herzen, doch es gibt auch Konflikte zwischen artgerechter Haltung und dem Naturschutz. Durch Wald und Feld streunernde Hunde stellen eine tödliche Gefahr für die Wildtiere dar, ebenso freilaufende Katzen. Hier appellieren die BUNDSpechte an das Verantwortungsgefühl der Tierhalter.
Die Tiergruppe der Hunde, Katzen und Vögel gehört zu den Haustieren mit langer Lebenserwartung. Deswegen sollte eine Anschaffung vorher gut überlegt werden, denn es bedeutet eine Verpflichtung über viele Jahre, oft Jahrzehnte. Bei Hunden ist es wichtig, sich vorher über die Eigenschaften der vielen Rassen zu informieren, damit Hund und Halter die gleiche Wellenlänge haben.
Vögel in Käfige zu sperren, ist keine artgerechte Tierhaltung. Während man kleineren Vögeln mit dem Freiflug im Zimmer oder in einer großen Voliere noch annähernd artgerechte Bewegung ermöglichen kann, ist dies bei den Großvögeln aus mangelnder Fläche nicht mehr möglich. Ppageien und die großen Sittiche gehören nicht ins Wohnzimmer! Es bedeutet für sie lebenslängliche Haft, und das über Jahrzehnte, bei manchen Arten über 100 Jahre!
Die Haltung von Papgeieinarten ist besonders kritisch. Pro Life Analysen belegen, dass immer noch 90 % der Papageien aus der Wildbahn stammen. Deswegen appelllieren die BUNDSpechte an die Tierhalter: Kaufen Sie auf keinen Fall Wildfänge!
Damit sie mehr singen und besser „sprechen“ lernen, werden die sozialen Vögel oft einzeln gehalten. Die Tiere verzweifeln an ihrer Einsamkeit und neigen zu Selbstverstümmelungen, wie Federrupfen etc. Die BUNDSpechte appellieren, mindestens zwei Vögel zusammenzuhalten und: Hände weg von Handaufzuchten! Denn diese Tiere werden meistens neurotisch. Sie sind fehlgeprägt und verzweifelt an der Einsamkeit auch mit einem zweiten Vogel, denn dieser wird nicht als Artgenosse erkannt.
Während Hunde, Katzen und Vögel heute meist soziale Funktionen erfüllen, als Schmusetier und Familienmitglied, waren Hunde und Katzen früher eher arbeitende Mitbewohner.
Katzen wurden zur Mäuse- und Rattenjagd angeschafft. Die freie Lebensweise der Katze erschwerte die Einflussnahme des Menschen auf Rassemerkmale, dies war erst möglich, als der Mensch verstärkt „Haus“-Katzen hielt. Die Zuchtauswahl liegt deshalb auch eher in der Selektion von Körpermerkmalen
Der Hund als Rudelmitglied war immer eng an den Menschen gebunden. Dadurch war es auch einfacher, die Fortpflanzung zu kontrollieren und Zuchtziele zu verfolgen. Ursprünglich war der Hund wegen seines Rudel- und Jagdverhaltens Partner bei der Jagd. Hier züchtete der Mensch Rassen, die besonders für die Hochwild-, Nieder-, Wasser- oder Rattenjagd geeignet waren. Aus dem natürlichen Verhalten des Hundes ergaben sich Aufgaben als Wachhund, Hirtenhund oder Schutzhund, wobei die entscheidenden Verhaltensweisen noch durch Zuchtauswahl verstärkt wurden. Doch auch die reine Körperkraft großer Tiere wurde genutzt: Hunde mussten Wagen und Loren ziehen oder Mahl-Räder drehten. Der gute Geruchssinn führte zu Einsatzmöglichkeiten als Spürhunden, Trüffel-, Rauschgift- oder Sprengstoffhunde. Die Lernfähigkeit und die soziale Anlage des Rudeltieres wurde für bei Rassen verstärkt, die als Blinden- Rettungs- oder Familienhunde gezüchtet wurden. Gerade in letzter Zeit sind auch negative Zuchtziele in der öffentlichen Diskussion. Dazu gehören zum einen Qualzuchten, die zum Leiden der Tiere aufgrund der Körpermerkmale führen: zu kurze Nasen, zu lange Ohren, zu langer Körper. Bei Kampfhunden sind ebenso negative Merkmale herausgezüchtet worden. Wie Schutzhunde werden Kampfhunde auf Aggression gezüchtet. Darüber hinaus wird ihnen jedoch auch Verhalten weggezüchtet, wie Beisshemmungen und Unterwerfung, wenn sie erkennen, dass sie bei einer Auseinandersetzung unterlegen sind.