Jüchener Bach

Jüchener Bach

Der Jüchener Bach mit kanalartigem Verlauf
Der Jüchener Bach mit Mäander

Seit einigen Jahren werden die Bäche, vor allem der Jüchener Bach, in der Gemeinde Jüchen an immer mehr Abschnitten renaturiert. Hierbei wird der geradlinige Kanal in einen geschwungenen Verlauf umgestaltet, es entstehen Ruhezonen, Flachwasser- und Tiefwasserzonen.

Während in Gebirgsbächen das Wasser über Fels- und Gesteinsbrocken sprudeln kann, und sich dort Kleinstrukturen ausbilden können, gibt es in den Lößböden unserer Tieflandbäche keine Steine. Hier übernimmt Totholz diese Aufgaben. Umgestürzte Bäume und Äste im Bach halten Laub und Halme fest. Es entstehen kleine Ruhezonen, in denen die Kleinstlebewesen sich aufhalten und Nahrung finden.

Bis vor einigen Jahren war der freie Abfluss des Wassers das Hauptziel der Gewässerpflege. Deswegen wurde Totholz immer aus den Bächen entfernt. Seit der neuen EU Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sollen aber alle Gewässer möglichst naturnah gestaltet werden. Doch viele Bachufer sind zugebaut, der Bach verläuft in einem engen Kanalbett. 

14. Juni 2013

Totholz-Einbau zwischen Herberath und Bissen

Das Ziel des BUND Jüchen, den Jüchener Bach über den ganzen Verlauf in einen naturnahen Zustand zu versetzen, ist wieder ein Stück näher gerückt. Ende letzten Jahres hatte der Erftverband dem Jüchener Bach im Abschnitt zwischen Herberath und Bissen ein neues Bett gegraben. Der vorher kanalartige Verlauf parallel zur Straße erhielt einen neuen abwechslungsreichen Verlauf mit zahlreichen Mäandern, wie es der BUND Jüchen in seinen Stellungnahmen zur Bach-Renaturierung empfiehlt. Vergleichbar mit den anderen renaturierten Abschnitten des Jüchener Baches wechseln im kurvenreichen Verlauf schnell fließende Abschnitte mit langsam fließenden, seichten Bereichen ab. Es gibt Flachwasserzonen und Bereiche mit steilen Prallufern, die auch für die Eisvögel interessant sind. Einheimische Bäume der Bachaue, wie Erlen und Weiden, sind bereits gepflanzt worden und müssen nur noch wachsen. Auch einheimische Feuchtwiesenblumen sind in diesem Frühjahr am Bachufer ausgesät worden. Alle Wünsche, die der BUND Jüchen für eine naturnahe Gestaltung des Jüchener Baches hat, sind in diesem Abschnitt erfüllt. Jetzt fehlt nur noch die „Inneneinrichtung“, denn noch ist das neu modellierte Bachbett kahl, es fehlen die Kleinstrukturen. Damit auch bei einem neu angelegten Bach die kleinen Bachbewohner nicht von der Strömung weggerissen werden und sich an Hindernissen im Wasser festhalten können, haben die BUNDSpechte mit den Erwachsenen der BUND-Ortsgruppe für die Anreicherung des Lebensraumes gesorgt. Wie schon an den renaturierten Abschnitten in Gierath und Aldenhoven haben sie jetzt auch in Herberath Totholz in den Bach eingebaut. Das Baumaterial, wie Baumstämme und dicke Äste, hat freundlicherweise der Erftverband zum Einsatzort geliefert. Nun musste dieses Holz im Bach fixiert werden, damit es nicht mit der Strömung fortgeschwemmt würde. Während die langen Stämme von den Umweltschützern überwiegend parallel zum Ufer eingegraben wurden, befestigten sie die kürzeren Stücke mit Pflöcken, die senkrecht in die Bachsohle eingeschlagen wurden. Hinter den Hindernissen im Wasserlauf entstehen Ruhezonen. An den Hindernissen verfangen sich außerdem Laub und Halme, an denen sich dann die Kleinstlebewesen festhalten können und Nahrung finden. Zehn verschiedene Totholz-Varianten hat die BUND-Gruppe eingebaut. Nun können sich Steinfliegenlarven, Bachflohkrebse und Stichlinge ihre Lieblingsstelle aussuchen und den Jüchener Bach hoffentlich bald artenreich bevölkern.

24. November 2006

Totholz-Einbau in Aldenhoven

Zwei Jahre später bauten die BUNDSpechte an einem anderen Abschnitt des Jüchener Baches, zwischen Aldenhoven und Bedburdyck, ebenfalls an drei Stellen Totholz ins Bachbett. Frau Jüttner und Herrn Vollmer vom Erftverband packten auch hier wieder tatkräftig mit an.

Die neu entstandenen Lebensräume kommen auch dem Eisvogel zugute, der immer Mal wieder am Jüchener Bach gesichtet wird. Für ihn wollen die BUNDSpechte jetzt Brutwände bauen.

mehr zum Eisvogelprojekt...

30. April 2005

Mit dem "Lumbricus" Erfolg des Totholzeinbaus überprüft

Wie effektiv die Maßnahme des Totholz-Einbaus am Jüchener Bach bei Gierath war, konnten die BUNDSpechte schon ein paar Wochen später festgestellen, als sie mit dem „Lumbricus“ , dem umweltpädagogischen Bus der LÖBF, eine Gewässeruntersuchung duchgeführten. Nur an den strukturbildenen Materialien, wie Totholz in Form von Ästen und Hölzern, waren Bachlebewesen zu finden.

Gewässeruntersuchungen am Bach
Auswertung im Labor des "Lumbricus"
27. Mai 2005

Ansitzstangen in der Überschwemmungswiese

An zwei Terminen im Mai bauten die BUNDSpechte Ansitzstangen für Eulen und Greifvögel und stellten diese in der Überschwemmungswiese am Jüchener Bach in Gierath auf, denn dort fehlen noch hohe Bäume, die als Ansitz für Greifvögel und Eulen dienen könnten. Bis die Bäume größer geworden sind, ist eine Kontrolle der Mäusezahl sinnvoll, um die Wurzeln der jungen Bäume zu schützen. Dabei dienen die Ansitzstangen als Baumersatz.

15. April 2005

Totholz-Einbau in Gierath

Die BUNDSpechte beim Befestigen des Stammes

Totholz gehört zur naturnahen Gestaltung der Tieflandbäche. An vielen Stellen in Jüchen ist das Bachufer allerdings so stark verbaut, dass  sich an diesen Stellen Probleme ergäben, wenn es durch das Totholz zu einem Wasserstau käme.

Die Entscheidung für das Pilotprojekt, Totholz in den Jüchener Bach einzuarbeiten, fiel bei einer gemeinsamen Bachbegehung von Erftverband, Unterer Wasserbehörde und BUND Jüchen, deswegen auf Gierath. Im Bereich zwischen L116 und dem Gierather Friedhof hatte der Erftverband den Bachabschnitt renaturiert. Hier verläuft der Bach seit einigen Jahren in geschwungener Linie durch eine Überschwemmungswiese. Falls sich trotz Befestigung des Totholzes das Wasser doch mal stauen sollte, hätte der Bach hier genug Ausweichmöglichkeiten.

Um Erfahrungen über Totholzeinbringung sammeln zu können, planten die BUNDSpechte drei Varianten:

- ein 4 m langer Baumstamm, der parallel zum Ufer verläuft,

- Holz, das quer zum Gewässerverlauf in die Uferböschung eingegraben ist,

- Weidenzweige, die am Uferrand mit Pflöcken fixiert sind.

Preis beim Triologisch-Wettbewerb

mit ihrem Projekt gewannen die BUNDSpechte den Triologisch-Wettbewerb der BUNDJugend Deutschland.

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