BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Wildbienen und Wildwespen

 

Ohne die vielen Wildbienen wäre die Bestäubung der Blütenpflanzen kaum möglich. Auch bei vielen unserer Nutzpflanzen übernehmen die Wildbienen die Bestäubung.

Im Gegensatz zu den staatenbildenden Honigbienen und staatenbildenden Wespen kümmern sich die Weibchen der Solitärbienen und Solitärwespen alleine um ihre Nachkommen Dazu legen sie ihre Eier einzeln in Gänge, versorgen sie mit Nahrung und verschließen den Brutraum. Je nach Länge der Gänge legen sie hintereinander mehrere „Kinderzimmer“ an, pro Ei eine Portion Nahrung. Dieser Proviant besteht bei Wildbienen aus Pollen und Nektar, bei Wildwespen aus Raupen oder Maden. Welches Material für den Brutraum bevorzugt wird und welcher Gangdurchmesser gewählt wird, hängt von der  Wildbienen- und Wildwespenart ab. Die Larven leben von dem vorhandenen Vorrat, verpuppen sich in der Röhre und schlüpfen meist erst im nächsten Jahr.

Wildbienen und Wildwespen sind auf das Vorkommen von geeigneten Brutgängen angewiesen. In der naturbelassenen Umwelt finden sie diese Gänge in Steinen, Erde, Holz und Pflanzenstängeln. Doch in unserer Umwelt fehlen den Tieren oft die Brutmöglichkeiten. In Gärten und in der Landschaft werden sie beim „Aufräumen“ meistens beseitigt. Abgeblühte Pflanzenstängel, alte Äste oder Holzstücke mit Gängen landen in der Biotonne, Löcher in Mauern werden verputzt, offene Lehmstellen und Pflasterritzen versiegelt. Dabei könnte ein kleiner Reisighaufen, mörtelverfugte Mauern mit kleinen Löchern, Lücken in der Pflasterung und das Stehenlassen von Blumenstängeln über den Winter, für die Tiere eine große Hilfe sein.


23. November 2013

Die Wildbienenwand ist fertig

offizielle Übergabe
die Wildbienen- & Wildwespenwand
Suchbild mit Rotkehlchen

Stolz präsentierten die BUNDSpechte am Samstag bei der offiziellen Übergabe die fertige Wildbienen- und Wildwespenwand. Für die  Stiftung Schloss Dyck war Frau Eva Bongartz gekommen und ließ sich von den BUNDSpechten über die einzelnen Elemente informieren, aus denen die Nistwand aufgebaut ist.

Um möglichst vielen Arten mit ihren unterschiedlichen Ansprüchen Nisthilfen anbieten zu können, haben die BUNDSpechte eine Wand zusammengestellt, die auch möglichst viele verschiedene Angebote hat. Die Weibchen der Wildbienen und Wildwespen leben nicht in Staaten, sondern versorgen alleine ihre  wenigen Nachkommen. Dafür suchen sie Lücken und Gänge in Holz, Halmen, in Lehm und Sand. Es gibt sogar einige Arten, die leere Schneckenhäuser als geschützten Nistraum wählen.

Immer wieder trafen sich die BUNDSpechte im Sommer und Herbst, um die einzelnen Elemente vorzubereiten. Dann begann im September die Errichtung des Holzgerüstes und die Auffüllung mit den verschiedenen Brut-Elementen.

In Astscheiben und in eine große Baumscheibe bohrten BUNDSpechte Gänge mit unterschiedlichen Durchmessern. Die Baumscheibe stammt von einem Baum aus dem Dycker Park, der dadurch vor Ort geblieben ist, aber eine neue Funktion übernommen hat.

Auch die aus Ton und Lehm geformten Nist-Steine wurden mit verschieden dicken Gängen versehen. Familie Caase aus Aldenhoven hat freundlicherweise das Brennen der Ton-Niststeine übernommen. Die Lehmsteine sind dagegen nur durch Trocknung gehärtet.

Weitere, häufig gewählte Bruträume finden die Tiere in Ästen und Stängel mit Markkanal. Hier stand praktischerweise ein größeres Angebot direkt auf dem Dycker Feld. So konnten die BUNDSpechte die großen Mengen an Chinaschilfhalmen vor Ort zurechtschneiden. Sie mussten beim Schneiden nur darauf achten, dass eine Seite des Halmkanal offen ist, denn den holzigen Knoten können die Insekten nicht durchdringen. Neben den Schilfstängeln sind auch Holunderäste und Staudenstängel verarbeitet worden.

Für die Insektenarten, die Brutgänge in Steinen suchen, sind die Tonsteine gebrannt worden und auch in die Fugen der Sockel-Mauer Gänge gebohrt worden.

Wildbienen und Wildwespen, die die Gänge lieber selber anlegen, können dies in dem verfüllten Lehm oder in den Pflasterfugen vor der Wildbienenwand, wo die BUNDSpechte Tonziegel im Sandbett verlegt haben.

Selbst an die Mauerbienen, die in Schneckenhäusern nisten, haben die Umweltschützer gedacht und auch leere Schneckenhäuser hinter einem kleinen Schutzzaun gefüllt. Doch dieses Angebot hat schon andere Liebhaber gefunden, Spuren finden sich direkt vor der Wand. In Verdacht ist ein Rotkehlchen geraten, dass auch bei der Übergabe der Nistwand ständig in kurzer Distanz herumhüpfte. Mit viel Geduld könnte es  die Schneckenhäuser herausgearbeitet haben. Hier ist wohl in Kürze eine Dopppelsicherung zugunsten der Wildbienen nötig und noch mal Nachschub an Schneckenhäusern. 

Für ein gesichertes Nahrungsangebot wird vor der Nistwand im Frühjahr noch eine Wildblumenwiese eingesät.

Damit noch mehr Menschen erfahren, wie sie den Wildbienen und Wildwespen helfen können, dient die Wildbienenwand als Anschauungsobjekt und zur Anregung, einzelne Elemente für den eigenen Garten nachzubauen. Denn auch in Gärten kann den Tieren mit ein bisschen „Geliebter Wildnis“ geholfen werden, mit Löchern in mörtelverfugten Mauern, Lücken in der Pflasterung, durch Liegenlassen von Totholz und  Stehenlassen von Blumenstängeln über den Winter.

Eine Informationstafel vor der Wildbienenwiese soll im Frühjahr dem Projekt den letzten Schliff geben.

13. Oktober 2013

Neue Wildbienenwand im Schlosspark

Für Wildbienen, Wildwespen, Honigbienen  und Schmetterlinge setzen sich die BUNDSpechte schon seit Jahren mit verschiedenen Aktionen ein. Sie säen Wildblumen an Wegrainen auf Wildwiesen und Feuchtgebieten aus, übertragen Mahdgut von  wildblumenhaltigen Wiesen auf artenarme Flächen im Gemeindegebiet, pflanzen Obstbäume in Schulen und Kindergärten und verteilen bei der Aktion „Geliebte Wildnis“, z.B. Schmetterlingsflieder und das Gartengeißblatt als Nektar- und Pollenpflanzen an Gartenbesitzer. Weil die Insekten nicht nur Nahrung brauchen, sondern auch geeigneten Brutraum, gehört die Schaffung von Brutmöglichkeiten auch zu den Aktionen der BUNDSpechte.

Um diesen einzellebenden Wildbienen und Wildwespen zu helfen, wollen die BUNDSpechte Nistangebote für die verschiedenen Arten schaffen und darüber informieren, wie den Tieren geholfen werden kann.

Der Bau dieser Wildbienenwand wird der dritte Versuch sein, den Wildbienen und Wildwespen eine attraktive Brutmöglichkeit anzubieten. Leider sind die beiden Vorgänger zerstört worden.  Jetzt soll die neue Wand im abgezäunten Bereich des alten Parkgeländes von Schloss Dyck noch einmal neu gebaut werden.

 

 

Die Vorbereitungen für den Bau der Wildbienenwand laufen bereits seit einigen Wochen. Dazu haben die BUNDSpechte Tonsteine und Lehmsteine geformt und sie mit Bohrlöchern verschiedenen Durchmessers versehen. Auch in Hartholzscheiben bohrten sie Löcher mit unterschiedlichem Durchmesser. Hohle Stängel von Stauden, Holunderäste und Chinaschilf wurden gesammelt und auf die richtige Länge geschnitten.

Im Schloss Dycker Park errichteten die BUNDSpechte zunächst ein Holzgerüst. Ein Dach mit reichlich Überstand soll garantieren, dass die Brutgänge trocken bleiben. Nach und nach wird nun das Gerüst mit den verschiedenen Materialien gefüllt. Im unteren Bereich hat die Gruppe eine riesige Baumscheibe und Backsteine mit Lücken vermauert. Darüber sind die gebrannten Tonsteine eingesetzt. In der dritten Etage werden die Holzstücke, Lehmsteine und Stängel eingebaut. Damit die Nistwand bald fertig wird, arbeiteten die BUNDSpechte Freitag an der Wildbienenwand weiter, obwohl es heftig regnete. Zwar hatte sich die Gruppe als kleinen Regenschutz eine Plane über das Gerüst gespannt, doch als sie die Arbeit bei einbrechender Dämmerung abbrechen mussten,  waren sie trotzdem alle gründlich nass geworden.

Bis die Nistwand fertig ist, müssen zwar immer noch einige Stunden  investiert werden, doch die BUNDSpechte sind zuversichtlich, dass die letzten Arbeiten an der Wand rechtzeitig abgeschlossen sein werden.

Insekten-Nistwand wieder zerstört

2008

Leider ist auch die Insekten-Nistwand im abgezäunten Bereich des Dycker Feldes nicht sicher vor mutwilliger Zerstörung.

 

 

Insekten-Nistwand im Riga-Wald

Neu-Bau der Insekten-Nistwand im Landesgartenschau-Gelände Schloss Dyck

2002 errichteten die BUNDSpechte wieder eine neue Wildbienen-Nistwand im Miscanthus-Dorf auf dem Gelände der Landesgartenschau.

Insekten-Nistwand im Riga-Wald

Bau der Insekten-Nistwand im Riga-Wald

2000 errichteten die BUNDSpechte im Riga-Wald eine Insekten-Nistwand mit Brutgängen in Lehmsteinen, Lehmflechtwerk, Holzscheiben und Halmen.

Nach mehrfacher Zerstörung der Nistwand bauten sie sie im März 2002 ab, und auf dem Gelände der Landesgartenschau wieder neu auf.

Quelle: http://archiv.bund-kreis-neuss.de/ortsgruppen/juechen/insekten_nistwand/