„Boah, riecht das hier nach Knoblauch!“

„Boah, riecht das hier nach Knoblauch!“
Marc-Julian staunte nicht schlecht, als er die riesigen blühenden Bärlauchteppiche sah. So etwas hätte er in Jüchen nicht vermutet. Auch wenn Bärlauch mittlerweile fast schon trendy geworden ist, sind die wilden Vorkommen immer noch selten. „ Aber Bärlauch findet ja selbst ein Blinder, weil der nicht zu überriechen ist!“

Bärlauch ist mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch verwandt. Super ist, dass man nach dem Genuss nicht selber nach Knoblauch riecht, obwohl Bärlauch nach Knoblauch schmeckt. Ebenso wie Knoblauch ist Bärlauch gesund, sollte aber roh genossen werden, weil das Aroma beim Erhitzen verschwindet. Besonders schmackhaft ist er in Salaten und Quarkspeisen. Ernten sollte man ihn vor der Blüte und natürlich am Besten aus dem eigenen Garten, wo er sich auch gut vermehrt, wenn man ihn in Ruhe lässt.

Wie auch die anderen Frühlingsblüher, nutzt der Bärlauch die frühe Zeit im Laubwald, um zu wachsen und zu blühen, bevor die Bäume mit ihren Blättern den Boden verdunkeln. Wild wächst er in feuchten Buchen-, Ahorn-, Eschen- oder Ulmenmischwäldern. Bevor die Bäume ihre grüne Pracht bekommen, haben die Frühlingsblüher schon Samen angesetzt und ziehen nach einer kurzen Erholungsphase die Blätter ganz ein.
Im Garten kann man deswegen ganz locker die dichten Blütenteppiche von gelbem Scharbockkraut oder weißem Bärlauch genießen. Bald nach der Blüte verschwinden sie ganz von selbst, weil ihre Zeit vorbei ist. Hat man die kleinen Zwiebelchen und Wurzelknötchen nicht rausgeharkt, tauchen sie dann im nächsten Frühling wieder als Überraschung auf.

Die Samen werden von Ameisen verbreitet. Nicht nur Menschen mögen den Bärlauch, sondern auch zahlreiche Tiere. Es gibt sogar eine spezielle Bärlauch-Erzschwebfliege, die in den Blättern lebt.

Vorsicht! Anfänger könnten Bärlauch mit den giftigen Maiglöckchen verwechseln!
Erkennungshilfe: Bärlauchblätter riechen beim Reiben stark nach Knoblauch.
Gartentipp: Bärlauch unter Bäumen oder Sträuchern einpflanzen, wo der Boden nicht geharkt wird. Dann vermehrt er sich gut.
Besichtigungstipp: Schöne große Blütenteppiche von Bärlauch sind im Frühjahr auch jedes Jahr im alten Schlosspark von Schloss Dyck zu bewundern.

Und immer daran denken:
Vorkommen in der Natur schonen!
Nicht plündern, sondern lieber den Anblick auch nächstes Jahr wieder genießen!

 

 



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