Naturparadiese, Wildwiese, Urwald, seltene Pflanzen und Tiere in Jüchen? Wenn auch nicht auf den ersten Blick, aber es gibt sie noch, die kleinen Kostbarkeiten.
Um sich in der Natur zu erholen, fahren die meisten Menschen in Urlaubsregionen. Dort genießen sie den Anblick von idyllischen Dörfern, schönen Blumenwiesen, Naturwäldern, der großen Anzahl von Tieren und Pflanzen. Doch was macht diese Urlaubsorte so erholsam?
Schnell stellt sich heraus, dass keine Fichtenschonung als schön empfunden wird, sondern Mischwälder mit Bäumen verschiedenen Alters, unter denen Kräuter, Farne und Pilze wachsen, und auch schon mal ein Baumstumpf oder ein morscher Stamm dazwischen liegt.
Ortschaften werden dann als idyllisch empfunden, wenn sie nicht nach DIN-Norm geplant wurden:
-die Straßen sind kurvig oder verwinkelt; es gibt keine einheitliche Häuserfront an der Straße, meist hat jedes Haus eine andere Ausrichtung, Höhe und Dachneigung;
-die Gehwege sind streckenweise unbefestigt, haben unterschiedliche Breiten und Beläge;
-in Häuserwinkeln, auf Wegen, an Zäunen wachsen noch typische Dorfpflanzen; zwischen der Bebauung gibt es immer wieder kleine Freiflächen mit Wildpflanzen.
Auch hier in Jüchen leben wir in einer ländlichen Gemeinde. Viele Neubürger sind bewusst aufs Land in die Natur gezogen, ... - aber das „Urlaubsgefühl“ stellt sich nicht so richtig ein.
Bei der Gartenarbeit wird die Natur hier leider oft tot gepflegt:
- die Gärten sind bis in die letzten Ecken geputzt,
- Pflanzen die nicht selbst eingepflanzt ist, werden nicht geduldet,
- alles Verblühte, Trockene wird abgeschnitten und aus dem Garten entfernt.
Aber so geht nicht nur die natürliche Schönheit und Idylle verloren, sondern es fehlen auch die Futterpflanzen für die Raupen unserer Schmetterlinge, Brut- und Überwinterungsstellen für Rotkehlchen, Zaunkönig und Igel. Kein „guter Heinrich“, kein Klatschmohn oder Ehrenpreis, keine Malve hat eine Chance, zu wachsen und zu blühen.
Die BUNDSpechte wollen mit ihrem neuen Projekt den Jüchenern die Schönheit und den Wert der einheimischen Natur wieder näher bringen. Und das ist eigentlich denkbar einfach: etwas mehr Natur im eigenen Garten dulden, und naturnahe Kleinode in der Gemeinde wieder wahrnehmen und genießen.
Alle Teilnehmer an der Aktion sind aufgerufen, in einem naturnahen Gartenstück den Moment auf Foto festzuhalten, der besonders liebenswert oder interessant war. Diese Fotos sollen Teil einer Ausstellung im Rathaus zum Thema „geliebte Wildnis“ Ende des Jahres werden.
In lockerer Folge stellen die BUNDSpechte zusätzlich in der Presse und auf ihrer Internetseite neue Informationen und Tipps zum Thema vor.