Mittwoch Nachmittag war das Foyer des Rathauses noch einmal ungewohnt bevölkert, denn die Fotoausstellung des BUND Jüchen wurde eröffnet.
Über die vier Jahreszeiten, ein ganzes Jahr lang, waren die Jüchener aufgerufen, Fotos von Bäumen aus Jüchen einzusenden. Anfang Dezember erfolgte dann die Zusammenstellung der eingereichten Fotos zu einer Baumausstellung und anschließend die Hängung im Rathaus. In den folgenden Tagen wurden die Fotos von der Jury begutachtet, bevor die Ausstellung dann am Mittwoch offiziell eröffnet wurde.
Bürgermeister Harald Zillikens begrüßte die Besucher und beschrieb dabei einen seiner Lieblingsbäume, die amerikanische Roteiche in seinem eigenen Garten. Um der geringen Anzahl an Bäumen in Jüchen gegenzusteuern, pflanzt die Gemeinde u.a. auf den ökologischen Ausgleichsflächen Bäume. Auf den Flächen am Tagebaurand und auf den in Zukunft renaturierten Tagebauflächen sind sogar "Waldflächen" geplant.
Für den BUND Jüchen und die BUNDSpechte fasste Luzie Fehrenbacher noch einmal die Gründe und Ziele des Foto-Wettbewerbes zusammen. Der Umstand, dass Jüchen die waldärmste Gemeinde in einem der waldärmsten Kreise ist, hat leider nicht dazu geführt, dass Bäume einen besonders hohen Stellenwert inne haben und besonderen Schutz genießen. In Jüchen gibt es keine Baumschutzsatzung, Bäume werden eher als störend empfunden, weil sie Schatten werfen und Laub verlieren. Ihre Vorteile als Schattenspender in den immer extremeren Sommern, die wichtige Funktion als Wasserspeicher, Klimaverbesserer, Sauerstoffspender, als Nahrungslieferant und Lebensraumspender wiegt dies in der Gunst der Bürger leider nicht auf. Deswegen hat sich der BUND zum Ziel gesetzt, den Jüchenern ihre wertvollen Bäume wieder ins Bewusssein zu rücken. Beim Fotografieren wird automatisch das "Objekt" genauer betrachtet, es wird ins Licht, in Szene gesetzt. Bei dieser fotografischen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Bäumen wird vielleicht auch sein Wert und seine Schönheit mitentdeckt.
So hofft der BUND, mit der Fotoausstellung wieder einen positiven Bezug zu Bäumen herzustellen. Weitere Baumpflanzungen anstelle von Baumfällungen sind das erhoffte Ziel. Daran werden BUND, BUNDspechte und Gemeinde weiter arbeiten und vielleicht durch den einen oder anderen Baumliebhaber unterstützt werden.
Da es ein "Foto"-Wettbewerb war, gehörten zur Jury eine Fotografin und ein Fotograf, Waltraud Jungheim und Mario Jungheim, die gemeinsam eine Stimme abgaben.
Es ging dem BUND und den BUNDSpechten mit dem Wettbewerb natürlich vor allem um den "Baum". Deswegen konnte als Baumfachmann und Jurymitglied Jürgen Nicolin von der gleichnamigen Baumschule gewonnen werden.
Last, but not least, ging es um Bäume in Jüchen. Wer könnte die Gemeinde Jüchen als Jurymitglied besser vertreten als der Bürgermeister Harald Zillikens.
Nach den Eröffnungsreden wurden auch 2 der 3 gleichberechtigten Preise durch die BUNDSpechte übergeben, der 3. Preis wurde dem Preisträger ein paar Tage später überreicht. Die Preisträger sind: Herbert Hamacher, Harald Nadler und Heinz Nieveler.
Mit einigen der Baum-Fotos ist ein Kalender entstanden, der an Preisträger und Jurymitglieder übergeben wurde.
Versorgt mit Apfelsaft des Saftmobil aus dem Streuobstprojekt des BUND Neuss und selbstgebackenen Baumkeksen, gingen die Besucher anschließend n die Ausstellung, die sich über zwei Etagen erstreckt.
Ein Dank geht auch an die Sparkasse Neuss, die die Aktion finanziell unterstützt hat. Unterstützung erhielten der BUND und die BUNDSpechte durch die Gemeinde Jüchen, die ihnen die Rathausflure über 2 Etagen für die Ausstellung zur Verfügung gestellt hat, an Konrad Thelen, der den Buchpreis gesponsert hat und an die BUNDSpecht-Eltern für ihre Unterstützung, nicht nur beim Baumkeksbacken.