Am kommenden Wochenende (28./29.8.2010) werden mit der deutschlandweiten BUND-Aktion „Abenteuer Faltertage“ wieder Schmetterlinge gezählt!
Auf einen Aspekt sind die BUNDSpechte dieses Jahr aber besonders gespannt. Anfang Juni hatten sie an mehr als 100 Gartenbesitzer Schmetterlingsflieder abgegeben, die vielleicht schon erste Blüten tragen. Deswegen wäre es interessant zu wissen, ob die Schmetterlinge diese Sträucher schon besuchen.
Von der großen Welt der Insekten sind Schmetterlinge wohl die beliebtesten Vertreter: Sie strahlen Leichtigkeit und Ruhe aus und begeistern durch vielfältige Farben und Muster. Ein Sommer ohne Schmetterlinge wäre nur halb so bunt – und für die meisten von uns kaum vorstellbar. Doch 80 Prozent der einheimischen Tagfalterarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Ursachen sind der Verlust ihrer Lebensräume, Umweltgifte, der Klimawandel, Monokulturen in Land- und Forstwirtschaft. Durch die zunehmende Ausbreitung der Gentechnik im Agrarbereich könnten viele Arten bald ganz verschwinden.
Mit dem "Abenteuer Faltertage" will der BUND Daten zum Bestand der am häufigsten verbreiteten Tagfalterarten wie Zitronenfalter, Tagpfauenauge oder Distelfalter in Deutschland erheben. Aber auch andere beobachtete Schmetterlinge sollen gemeldet werden. So fliegen tagsüber auch viele Nachtfalter wie der Russische Bär, erkennbar am schwarz-weiß gestreiften oberen und dem roten, mit schwarzen Punkten versehenen unteren Flügelpaar. Zu den oft als "Motten" bezeichneten Nachtfaltern gehören 95 Prozent aller heimischen Schmetterlinge. In ihrer Farben- und Mustervielfalt stehen sie den Tagfaltern in nichts nach. Ein Beispiel dafür ist der tagaktive Nachtfalter Schönbär. Er ist Schmetterling des Jahres 2010. Hierzulande ist er nur noch selten anzutreffen, meist in lichten und feuchten Wäldern.
Jeder kann etwas für die Schmetterlinge tun, egal ob auf dem eigenen Balkon, im Garten oder durch die Teilnahme an der jährlichen Falterzählaktion. Die BUNDSpechte hatten für die schmetterlingsarme Gemeinde Jüchen noch ein weiteres Projekt gestartet: mit der Aktion „Geliebte Wildnis“ werben sie dafür, in den Gärten Schmetterlingsblumen auszusäen und die wichtigen Wildpflanzen zumindest in einem kleinen Teilbereich des Gartens zu dulden. Außerdem hatten sie Wildpflanzen an Wegrainen ausgesät und Schmetterlingsflieder an Gartenbesitzer verteilt.
Gezählt werden kann seit April auch mehrfach bis zum 31. Oktober.
Zählbögen und Informationen