Das warme Frühjahrswetter hat auch die Kröten in Aldenhoven aus dem Winterschlaf geweckt. Sie haben sich jetzt auf die Wanderung begeben, um in den Gewässer abzulaichen, in dem sie selbst geschlüpft sind. Es sind die Teichanlagen von Schloss Dyck.
Doch der Weg zum Wasser aus den Überwinterungsquartieren ist für die Kröten gefährlich. Nicht nur Fressfeinde stellen eine Bedrohung für die Tiere dar. Eine meist tötliche Gefahr bedeutet die Kreisstraße K 25, die mitten durch den Lebensraum der Kröten führt und von ihnen überquert werden muss. Dieses Jahr ist vom Kreis-Tiefbauamt ein mobiler Amphibienzaun errichtet worden. Die Kröten können ihn nicht überwinden und fallen in eingegrabene Eimer. Ehrenamtliche Helfer vom BUND, NaBu und Anwohnern helfen bei der Krötenrettung. Sie holen morgens und abends die Tiere aus den Eimern und bringen sie zu dem Tunnel, durch den die Tiere gefahrlos unter der Straße in den Schlosspark gelangen.
Nach dem warmen Wetter am Wochenende hatten die Kröten den Zaun an der Straße erreicht. Dagmar Hilmer vom BUND Jüchen befreite am Montagmorgen 25 Kröten und 2 Teichmolche aus den eingegrabenen Eimern und brachte sie zum Kelzenberger Bach-Tunnel. Wie wichtig diese Querungshilfe ist, mussten die Umweltschützerinnen direkt erfahren. Zur erfolgreichen Krötenrettung kam ein großer Wermutstropfen hinzu. Da der Amphibienzaun vom Tiefbauamt nicht über die gesamte Waldbreite errichtet wurde, sind die Kröten aus dem offenen Bereich ungeschützt über die Straße gewandert. 26 überfahrene Kröten kamen bei der Zählung zusammen. Die traurige Bilanz: genauso viele überfahrene wie gerettete Tiere. Die Umweltschützer hoffen jetzt, dass nach der Meldung beim Kreis der Zaun kurzfristig auf die nötige Länge erstellt wird, und dies die ersten und letzten Straßenopfer waren.
Nachdem Anwohner vor einigen Jahren auf die zahlreichen, überfahrenen Kröten auf der K 25 aufmerksam gemacht hatten, wurde die K 25 zur Amphibien-Wanderzeit in den Morgen- und Abendstunden mit Barken gesperrt. Doch diese aufgestellten Barken bedeuteten keinen sicheren Schutz der Tiere, denn die Barken wurden schnell zur Seite geräumt oder einfach umfahren. Zahlreiche Kröten starben so weiterhin unter den Autoreifen.
Um den Amphibien eine ungefährlichere Wanderung zu ermöglichen, hatte der BUND deswegen einen Antrag an den Kreis gestellt, eine dauerhafte Amphibienquerungshilfe einzurichten. Die Bedingungen sind an der K 25 ideal, denn es gibt genau an der Wanderschneise schon einen Tunnel. Der Kelzenberger Bach wird hier unter der Landstraße in einer Röhre geführt. Da Querungshilfen für Tiere meist an den Kosten für die Straßenuntertunnelung scheitern, wären so nur noch die Kosten für ein Leitsystem angefallen, um die Tiere zum Tunnel zu führen. Von diesem dauerhaftem Leitsystem würden die Kröten auch auf dem Rückweg in den Wald profitieren, ebenso wie andere Tiere, die zwischen Schlosspark und Wald wechseln. Auch der stundenlange Aufenthalt im Eimer würde den Tieren so erspart. Doch leider ist vom Tiefbauamt aus finanzieller Abwägung nur ein vorübergehender Folienzaun aufgebaut worden. Der BUND sucht nun Sponsoren, die die Anschaffung der Leitelemente unterstützen.