Schöne große Bäume
Bäume des Grünzuges Foto: privat
Aufregung in Rheinfeld
Pressemitteilung des BUND 30-07-17
PM BUND Anlage Fotos 30-07-17
BUND will Baumfällung verhindern
Artikel NGZ 02-08-17 BUND will Baumfällung verhindern
Bericht Kahlschlag geplant
Artikel Schaufenster 12-08-17 Kahlschlag
Unterschriftentext von 150 Anwohnern
Kampf geht weiter
Artikel Schaufenster 02-09-17 Kampf geht weiter
Fehlplanung
Kommentar Schaufenster 02-09-17 Fehlplanung
Rheinfelder fordern Expertengutachten
Artikel NGZ 06-09-17 Rheinfelder fordern Expertengutachten

Konflikt um Grünstreifen am Fingerhutweg in Rheinfeld

Der Grünstreifen war vom Rhein-Kreis Neuss vor rund 30 Jahren im Rahmen einer Ortsumrandung als Schutzstreifen zum anschließenden Landschaftsschutzgebiet angelegt worden. Als solcher stand er als besonderer Landschaftsbestandteil unter Schutz. Die Gestaltung wurde durch Gehölze und hochwachsende einheimische Bäume vorgenommen.

Im Zuge der Entwicklung weiterer Baugebiete in Rheinfeld wurde 1997 mit Auflage des Bebauungsplans Nr. 443 "Nördlich der Walhovener Straße" der Grünzug als geschützter Teil des B-Plans festgesetzt. Den Bauwilligen war die Dimension des Grünzuges bekannt, weil damals die großen Bäume bereits vorhanden waren und bestimmt schon eine Höhe von 10 m erreicht hatten. Leider kam die Stadt Dormagen jahrelang ihrer Verpflichtung zur sachgerechten Pflege nicht nach.

Im Frühjahr 2017 informierten die Technischen Betriebe Dormagen (TBD) die unmittelbaren Anlieger rund um den geschützten Grünstreifen, dass wegen einiger Beschwerden über Verschattungen und "Dreck" durch große Bäume an Fällungen von bis zu ca. 27 Bäumen gedacht wird.

Als einigen Anwohnern klar wurde, dass das einem Kahlschlag des Grünstreifens durch den notwendigen Maschineneinsatz gleich kam, flammte bald Protest auf. Diverse Kontakte mit der Leitung der TBD oder dem Bürgermeister wurden gesucht, brachten aber erst einmal keinen Erfolg, weil entweder keine Antwort kam oder aus der teils Wochen dauernden Antwort zu ersehen war, dass an dem "Pflegeplan" festgehalten werden würde.

Die Protestler fragten sich, wie es sein kann, dass ein zu erhaltender Grünzug durch Jahrzehnte lange Nichtpflege so einfach größtenteils vernichtet werden dürfte. Der Kontakt mit der Verwaltung des Rhein-Kreises Neuss brachte nicht das gewünschte Ergebnis, weil das Konzept der TBD als sachgerecht akzeptiert wurde. Erst durch den Kontakt mit dem BUND fand man Unterstützung bei der Auffassung, dass ein vorsichtiges, selektives Vorgehen gefragt wäre. Diese Ansicht reifte schnell bei einem Vorort-Termin, an dem Anwohner, Baumsachverständiger und NABU und BUND teinahmen. Eine gemeinsame Pressemitteilung wurde in Umlauf gebracht. Kontakte zum WDR-Fernsehen brachten einen Bericht in der Lokalzeit über die unbefriedigenden Zustände und dem fehlenden Willen zu einer die Natur schonenden Handlungsweise bei der TBD.

Ein zufälliges Treffen von Anwohnern auf der Straße aus Anlass der Dreharbeiten ergab eine zuvor nicht vermutete Übereinstimmung bei den Wünschen, was jetzt zum Schutz der Natur erforderlich wäre. Ein schnell entworfener Text wurde in kürzester Zeit von mehr als 150 Personen aus dem Umfeld des Grünzuges unterschrieben und Herrn Koch von der TBD bei einem Folgetreffen übergeben.

Man war sich einig, dass

  • aus Gründen des Arten-, Klima-, Lärm- und Sichtschutzes
  • niemand alle großen Bäume gefällt sehen wollte
  • der Grünzug in seiner Form erhalten werden soll
  • die Pflegearbeiten nur selektiv und schonend durch Aufastung und Auslichtung erfolgen soll
  • nur nach Begutachtung durch einen unabhängigen Gutachter eine Fällung von kranken oder zu eng stehenden Bäumen erfolgen soll

Die Unterrichtung der Öffentlichkeit durch die Bericherstattung der Medien zeigte Wirkung. Es fanden Treffen und Beratungen der Behörden statt, die zu einer Reduktion der zu fällenden Bäume im neuen Plan der TBD auf maximal 12 Stück führten. Der neue Plan der TBD soll nun doch in einem Ausschuss der Politik vorgestellt werden. Damit ist ein Teil der Forderungen der protestierenden Anwohner erfüllt. Weiterhin wird auf eine unabhängige Begutachtung der zu entfernenden Bäume bestanden. Vermehrt wird nach einer dauerhafteren Sicherung von Bäumen in Dormagen gefragt. Für den Oktober steht ein Infotermin der TBD zu den beabsichtigten Arbeiten statt. Die Anwohner und die Naturschutzverbände werden sich einbringen.



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(Foto: M. Hoffmann)

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