Amphibien

 

 

Amphibienwanderung

Sobald die Temperaturen im zeitigen Frühjahr ansteigen, erwachen die Amphibien aus ihrem Winterschlaf und wandern zum Laichen zu dem Gewässer zurück, in dem sie selbst als Kaulquappe aufgewachsen sind. Weil sie nichts von ihrem Ziel abbringt, ihr Geburtsgewässer aufzusuchen, bedeuten Straßen in Gewässernähe meist tödliche Grenzen.

Es gibt verschiedene Schutzmaßnahmen, um das massenhafte Amphibiensterben auf den Straßen zu verhindern: Straßensperren, mobile Amphibienzäune und stationäre Einrichtungen mit Leitsysteme zur Straßen- Untertunnelung.

Die Amphibienzäune werden parallel zu den Straßen errichtet. Sie bestehen aus Kunststoffnetzgewebe oder Kunststoffplanen, und sind mit Pflöcken in regelmäßigen Abständen im Boden befestigt. Sie können von den Amphibien nicht überwunden werden. Wichtig ist die Feinarbeit: der Zaun muss an der Basis absolut dicht an den Boden anschließen, damit der Zaun von den Tieren nicht „unterwandert“ werden kann. Laufen die Tiere nun am Zaun entlang, fallen sie in Eimer, die ca. alle 20 m ebenerdig dicht hinter dem Zaun eingegraben werden. Jeder Eimer bekommt ein Abzugsloch, damit die Tiere nicht ertrinken. Zusätzlich ermöglicht ein Stock im Eimer, dass Insekten und Mäuse die Eimer wieder verlassen können.

Zweimal täglich werden die Eimer kontrolliert, die Tiere entnommen und dann über die Straße gebracht.

 

 

9. März 2015

Die Krötenwanderung hat begonnen

Das warme Frühjahrswetter hat auch die Kröten in Aldenhoven aus dem Winterschlaf geweckt. Sie haben sich jetzt auf die Wanderung begeben, um in den Gewässer abzulaichen, in dem sie selbst geschlüpft sind. Es sind die Teichanlagen von Schloss Dyck.

Doch der Weg zum Wasser aus den Überwinterungsquartieren ist für die Kröten gefährlich. Nicht nur Fressfeinde stellen eine Bedrohung für die Tiere dar. Eine meist tötliche Gefahr bedeutet die Kreisstraße  K 25, die mitten durch den Lebensraum der Kröten führt und von ihnen überquert werden muss. Dieses Jahr ist vom Kreis-Tiefbauamt ein mobiler Amphibienzaun errichtet worden. Die Kröten können ihn nicht überwinden und fallen in eingegrabene Eimer. Ehrenamtliche Helfer vom BUND, NaBu und Anwohnern helfen bei der Krötenrettung. Sie  holen morgens und abends die Tiere aus den Eimern und bringen sie zu dem Tunnel, durch den die Tiere gefahrlos unter der Straße in den Schlosspark  gelangen.

Nach dem warmen Wetter am Wochenende hatten die Kröten den Zaun an der Straße erreicht. Dagmar Hilmer vom BUND Jüchen befreite am Montagmorgen 25 Kröten und 2 Teichmolche aus den eingegrabenen Eimern  und brachte sie zum Kelzenberger Bach-Tunnel. Wie wichtig diese Querungshilfe ist, mussten die Umweltschützerinnen direkt erfahren. Zur erfolgreichen Krötenrettung kam ein großer Wermutstropfen hinzu. Da der Amphibienzaun vom Tiefbauamt nicht über die gesamte Waldbreite errichtet wurde, sind die Kröten aus dem offenen Bereich ungeschützt über die Straße gewandert. 26 überfahrene Kröten kamen bei der Zählung zusammen. Die traurige Bilanz: genauso viele überfahrene wie gerettete Tiere. Die Umweltschützer hoffen jetzt, dass nach der Meldung beim Kreis der Zaun kurzfristig auf die nötige Länge erstellt wird, und dies die ersten und letzten Straßenopfer waren.

Nachdem Anwohner vor einigen Jahren auf die zahlreichen, überfahrenen Kröten auf der K 25 aufmerksam gemacht hatten, wurde die K 25 zur Amphibien-Wanderzeit in den Morgen- und Abendstunden mit  Barken gesperrt. Doch diese aufgestellten Barken bedeuteten keinen sicheren Schutz der Tiere, denn die Barken wurden schnell zur Seite geräumt oder einfach umfahren. Zahlreiche Kröten starben so weiterhin unter den Autoreifen.

Um den Amphibien eine ungefährlichere Wanderung zu ermöglichen, hatte der BUND deswegen einen Antrag an den Kreis gestellt, eine dauerhafte Amphibienquerungshilfe einzurichten. Die Bedingungen sind an der K 25 ideal, denn es gibt genau an der Wanderschneise schon einen Tunnel. Der Kelzenberger Bach wird hier unter der Landstraße in einer Röhre geführt. Da Querungshilfen für Tiere meist an den Kosten für die Straßenuntertunnelung scheitern, wären so nur noch die Kosten für ein Leitsystem angefallen, um die Tiere  zum Tunnel zu führen. Von diesem dauerhaftem Leitsystem würden die Kröten auch auf dem Rückweg in den Wald profitieren, ebenso wie andere Tiere, die zwischen  Schlosspark und Wald wechseln. Auch der stundenlange Aufenthalt im Eimer würde den Tieren so erspart. Doch leider ist vom Tiefbauamt aus finanzieller Abwägung nur ein vorübergehender Folienzaun aufgebaut worden. Der BUND sucht nun Sponsoren, die die Anschaffung der Leitelemente unterstützen.

Krötenaktion 2009

 

 

 

20. März 2009

Krötentragen in zwei Richtungen

Auch wenn sie am Wochenende nicht zur Schule mussten, hieß es für die BUNDSpechte Jüchen trotzdem früh aufstehen, denn sie wollten sich in Korschenbroich treffen, um wieder bei der Amphibienaktion mitzuhelfen.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren war diesmal sogar schon morgens richtig schönes Wetter. Das hatten auch die Kröten bemerkt und waren eifrig auf Wanderschaft.

Wenn die Temperaturen im zeitigen Frühjahr ansteigen, wachen die Amphibien aus ihrem Winterschlaf. Besonders Erdkröten und Grasfrösche wandern dann über lange Strecken zu den Gewässern, in denen sie als Kaulquappe gelebt hatten. Leider trennen oft Straßen die Laichgewässern von den Sommergebieten, so dass die Wanderung für viele Amphibien tödlich endet. Die Tiere weichen dabei nicht von ihrem Ziel ab, das Geburtsgewässer aufzusuchen, selbst wenn in näherer Umgebung auch ein Gewässer ist. So ist in Korschenbroich eine kuriose Situation entstanden, denn hier herrscht Wanderverkehr in zwei entgegengesetzte Richtungen: während eine Gruppe Amphibien zum Baggerloch wandert, will die andere Gruppe zu Gewässern auf der Myllendonker Schloss-Seite. Deswegen haben die Mitarbeiter der Stadt Korschenbroich auf beiden Straßenseiten Amphibienzäune aufgebaut.

 

15. März 2008

Treffen zur Amphibienaktion

Auch 2008 nahmen die BUNDSpechte wieder an der Amphibienaktion in Korschenbroich teil. Die Hauptarbeit leisten die Zivildienstleistenden der Stadt Korschenbroich, denn der Amphibienzaun an der Myllendonker Straße muss regelmäßig morgens und abends abgesucht werden und die Frösche und Kröten aus den eingegrabenen Eimern geholt werden, um sie über die Straße zu tragen.

1. April 2006

"Kröten"-Tag

Nachdem die BUNDSpechte im März beim Aufbau des Amphibienzaunes geholfen hatten, wollten sie sich jetzt von der Wirksamkeit des Zaunes überzeugen. Deswegen trafen sie sich morgens an der Myllendonker Straße, um die eingegrabenen Eimer hinter dem Amphibienzaun zu kontrollieren, die reingefallenen Tiere zu entnehmen und über die Straße zu bringen.

17. Februar 2006

Krötenaktion in Korschenbroich

Reichlich ungemütliches Wetter herrschte beim ersten Außeneinsatz der neuen BUNDSpecht-Gruppe Jüchen, als sie Freitag-Nachmittag an der Myllendonker Straße in Korschenbroich einen „Krötenzaun“ aufbauten.

Die BUNDSpecht-Gruppe traf sich am Freitagnachmittag mit Dr. Verjans und einem Zivildienstleistenden an der Myllendonker Straße und gingen mit Spaten und Hammer an die Arbeit. Zunächst musste die Schutzfolie mit den Pflöcken versehen werden, bevor die Pflöcke in regelmäßigen Abständen in die Erde geschlagen werden konnten. Alle 20 m wurden dann die Eimer ebenerdig dicht hinter dem Zaun eingegraben. Jeder Eimer bekam ein Abzugsloch, damit die Tiere nicht ertrinken, und wurde mit einem Stock ausgestattet, über den Insekten und Mäuse die Eimer wieder verlassen können. Am aufwendigsten waren dann die Feinarbeiten: kontrollieren und abdichten, damit der Zaun von den Tieren nicht „unterwandert“ werden kann.

Die Kröten und Frösche laufen am Zaun entlang, um dieses Hindernis zu umlaufen und fallen dabei in Eimer, die in regelmäßigen Abstand eingegraben wurden. Zweimal täglich kontrollieren die Korschenbroicher Zivildienstleistenden demnächst die Eimer. Die Tiere werden gezählt und dann über die Straße gebracht.

Nach zwei Stunden Arbeit im Regen waren die BUNDSpechte dann aber froh, aus der amphibienfreundlichen und nassen Umgebung wieder ins Trockene zu kommen. Wenn die Temperaturen noch etwas steigen und die Wanderung der Kröten und Frösche beginnt, wollen sie auch einmal an den Kontrollgängen teilnehmen, um die Tiere dann persönlich kennen zu lernen.

16. März 2005

Aufbau eines Amphibienzaun

Am 16.3.2005 wurden die BUNDSpechte Jüchen nach dem Zusammenschluss der Ortsgruppen von Jüchen und Korschenbroich das erste Mal Gemeinde-übergreifend aktiv und bauten mit den Zivildienstleistenden der Stadt Korschenbroich „Am Trietenbroich“ einen Amphibienschutzzaun auf. Anwohner hatten darauf hingewiesen, dass auf dieser Straße Kröten bei ihrer Wanderung überfahren worden sind. Mit der Unterstützung durch das Gemeinschaftswerk Natur und Umwelt des Rhein-Kreises Neuss NUN konnte der B.U.N.D. Jüchen/Korschenbroich für die zwei Standorte („Am Trietenbroich“ und „Myllendonker Straße“) einen Amphibienzaun erwerben und in Zusammenarbeit mit der Stadt Korschenbroich errichten.

Zweimal täglich müssen dann die Zäune abgesucht werden. Diese Arbeit übernehmen die Zivildienstleistenden. Trotzdem wollen die BUNDSpechte es sich nicht nehmen lassen, auch einmal mitzuhelfen, Kröten einzusammeln und über die Straße zu tragen und zum Trietbach zu bringen.

Da die Grasfrösche und Kröten jedes Jahr nach dem Winterschlaf zum Laichen in das Gewässer zurückkehren, in dem sie selbst als Kaulquappe aufgewachsen sind, sind Straßen in Gewässernähe tödliche Grenzen.

1. Krötenzaunaktion der BUNDSpecht-Gruppe

In Jüchen gibt es keine nennenswerte Krötenwanderungen.

Trotzdem hatten die BUNDSpechte schon einmal im März 1999 Gelegenheit, auch einmal praktisch Amphibienschutz zu erleben, und zwar in Grevenbroich-Noithausen an der K10.

Am 22.3.1999 mussten die BUNDSpechte in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um sich im Morgendämmerlicht mit den Zivildienstleistenden der Stadt Grevebroich zu treffen. Gemeinsam gingen sie den Zaun ab, sammelten Kröten und Frösche aus den eingegrabenen Eimern ein und trugen sie über die K10.

 

 



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